Es gilt das gesprochene Wort!
TOP 19+22+31 – Anpassung der Vergütung der Lehraufträge an den schleswig-holsteinischen Hochschulen; Ziel- und Leistungsvereinbarung 2022-2024; Präsenzlehre an den Hochschulen
Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Lasse Petersdotter:
Wer im Wintersemester 2019 ein Studium aufgenommen hat, befindet sich heute bereits im vierten Semester. Der größte Teil dieses Studiums fand in digitaler Lehre statt. Bei einer Regelstudienzeit von sechs Semestern im Bachelor und vier Semestern im Master, wird klar, was das im Konkreten bedeutet. Digitale Lehre kann sehr gut gelingen und wurde an vielen Hochschulen und in vielen Fachbereichen sehr gut umgesetzt. Dennoch ist die Präsenzlehre wichtig und hat einen Wert an sich. Sowohl für die Qualität der Lehre als auch für das Miteinander der Studierenden.
Deswegen war es wichtig, die Präsenzlehre in diesem Jahr wieder anlaufen zu lassen. Und es ist gut, dass die Hochschulen hier verantwortungsbewusst und pragmatisch gehandelt haben. Der aktuelle Pandemieverlauf verlangt allerdings auch an den Hochschulen Anpassungen an die aktuelle Lage. Viele Fachbereiche und Lehrende handeln hier zügig und eigenständig. Das führt dazu, dass schon heute erneut zahlreiche Lehrangebote wieder digital stattfinden.
Dieser Wechsel zwischen digitaler Lehre und Präsenzlehre sorgt allerdings auch für Herausforderungen für Studierende. Wenn sich digitale Lehre und Präsenzlehre schnell abwechseln, kommt es zu ganz konkreten Schwierigkeiten. Etwa wenn die Zeit zwischen den Seminaren nicht ausreicht, um rechtzeitig nach Hause zu kommen, um sich in die Onlinevorlesung einzuloggen, während auf dem Campus leider kaum Möglichkeiten bestehen, um pandemiekonform an Online-Angeboten teilzunehmen.
Apropos herausfordernd: Die Lage der Lehraufträge muss sich verändern. Und die Lage der Lehrbeauftragten muss sich verbessern. Ein Lehrauftrag dient der Mangelsituation und ermöglicht es Praktiker*innen, die Lehre an Hochschulen zu bereichern. Lehraufträge dürfen allerdings kein Sparmodell sein.
Klar ist aber auch, dass strukturelle Änderungen Geld kosten werden. Und klar ist auch, dass die Hochschulen hier ebenfalls eine Verantwortung tragen. Wir haben sowohl in der Küstenkoalition und insbesondere in der Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP die Grundhaushalte der Hochschulen deutlich erhöht.
Ich bedanke mich für die heute vorgetragenen Berichte und freue mich auf die weitere Diskussion zu diesem Thema, die wir auch unter Berücksichtigung der Stellungnahmen des Landesrechnungshofes führen müssen.
Diese Diskussion wird nicht in dieser Legislaturperiode zu einem Ende kommen, sondern auch nach der Landtagswahl am 8. Mai des kommenden Jahres fortgesetzt werden müssen.
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