Nach Jahren des Stillstandes tut sich was auf dem Gelände Prüner Schlag. Wo einst Gartenhütten standen, klafft heute ein großes Loch. Erwartbar, immerhin ist dies durchaus das gewünschte Ergebnis des Bürger*innenentscheids, der sich 2014 knapp für den Bau eines Möbelhauses und gegen den Fortbestand der Kleingartensiedlung aussprach.
Statt Möbel Kraft, soll es nun Möbel Höffner werden. Und Möbel Höffner tut wirklich alles, um möglichst schlecht in Kiel anzukommen.
Auf einer Fläche von etwa acht Fußballfeldern (6,2 Hektar), die als ökologische Ausgleichsflächen (A1-A3) vorgesehen waren, wurde Ende 2020 niedergewalzt und abgeholzt. Das Ergebnis: Ein massiver Schaden für Flora und Fauna, viel verlorenes Vertrauen und eine miserable Kommunikationsstrategie der Krieger-Unternehmensgruppe, zu der Möbel Höffner gehört.
Ein einzelner Baggerfahrer auf Irrfahrt soll für den gesamten Schaden verantwortlich sein. Alles ein Versehen. So versucht die Krieger-Gruppe die Umweltzerstörung zumindest zu erklären und scheint damit die Bewohner*innen von Kiel für doof verkaufen zu wollen. Die Bäume auf den Ausgleichsflächen können nicht mal eben so von Baggern niedergewalzt werden, es handelt sich hier um ein aufwendiges Verfahren und die Arbeiter*innen im schweren Gerät sind sicherlich nicht auf den Kopf gefallen. Krisenkommunikation und Image-Schadensbgerenzung auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen und der Versuch, sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen. So startet Höffner in diese Stadt. Darauf könnten wir gut verzichten.
Zum darauffolgenden Hickhack in der Kieler Stadtverwaltung werden sicherlich noch einige Runden zu drehen sein. Wichtig ist jetzt, dass die Vorgänge vollständig aufgeklärt und Lehren aus diesem Debakel gezogen werden.
Und nun? Neben der lückenlosen Aufklärung, müssen wir auch wieder über das Höffner-Projekt allgemein sprechen. Der Bürger*innenentscheid von 2014 ist nun viele Jahre her und es ist zwischenzeitlich unheimlich viel schief gegangen. Die Verantwortlichen von Höffner müssen jetzt zügig darstellen, wie sie gedenken die geltenden Naturschutzauflagen zu erfüllen und sie täten gut daran, die geforderten Auflagen deutlich überzuerfüllen.
Insgesamt schmilzt die Akzeptanz für das gesamte Bauprojekt. Die Legitimation noch dazu. Für Möbel Höffner schlägt es daher fünf vor zwölf. Der Möbelkonzern verhält sich wie die buchstäbliche Axt im Walde und die Pro-Argumente für dieses Projekt schwinden zusehends.
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